Die üblichen Deckwascheinrichtungen haben eine fest installierte Pumpe (12V DC oder 24V DC), die Seewasser oder Frischwasser mit bis zu 20l/min und einem Druck von ca. 4 bar über einen Schlauch an Deck verteilen kann.
Bei Seewasser spielt die Wassermenge keine große Rolle, aber es wird dann eben Salzwasser an Deck verteilt. Außerdem müsste eine Rumpfdurchführung möglichst tief im Rumpf für die Seewasserversorgung (bei unserem Boot als zentraler Seewasserzugang bereits vorhanden) installiert werden, falls nicht ein loser Saugschlauch verwendet werden soll. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die meisten selbstansaugenden Pumpen dieser Art nicht über größere Höhen als 1 m ansaugen können.
Nach 5 min wären bereits 100 l Wasser verbraucht. Das wäre zwar im Vergleich zum Wasserverbrauch aus einem “normalen” Gartenschlauch (ca. 3.600 l/h bzw. 60l/min) noch sparsam, aber:
Der Druck von ca 4 bar ist vergleichbar mit dem Druck aus einem Gartenschlauch zu Hause, reicht somit erfahrungsgemäß nicht aus, um Möwendreck u.ä. (zumindest ohne Schrubber) zu entfernen.
Aus diesem Grunde wurde ein kleiner handelsüblicher Hochdruckreiniger stationär installiert.
Der Wasserverbrauch (allerdings auf Frischwasser beschränkt) beträgt 6 l / min, der erzeugte Druck liegt bei ca 100 bar.
Das Gerät wird mit 230V AC bei Landstromanschluss oder über den vorhandenen Inverter betrieben. Das Wasser kommt aus dem Frischwassertank mit insgesamt 250l + 100l Kapazität. 5 min Betrieb würden hier nur etwa 30l (statt 100l bei einer “normalen” Deckwaschpumpe) erfordern. Gleichzeitig wird dadurch der (erwünschte) Wasseraustausch im Frischwassertank beschleunigt. Durch diese Installation sind wir auch unabhängig von einem Schlauch an Land und von Landstrom grundsätzlich (durch den Inverter) ohnehin.
Die Installation des Systems ist (im Vergleich zu einer üblichen Deckwaschpumpe) wesentlich weniger aufwendig und die Beschaffungskosten deutlich günstiger. Das Aggregat wird in der StB Backskiste schwingungsarm in der Nähe der Waschmaschine auf zweifach gelagerten silent blocks montiert, um den Körperschall und damit die Geräuschentwicklung klein zu halten. Durch die Waschmaschine sind Strom- und Frischwasseranschluss in unmittelbarer Nähe ohnehin vorhanden und sie wurden wie dort stationär montiert. Dadurch, dass bei diesem Modell auch kein Reinigungsmittel angesaugt werden kann, entfällt bei der Installation auch der sonst erforderliche Rohrtrenner, der einen Rückschlag von Reinigungsmittel ins Frischwasser verhindern soll.
Durch die stationäre Montage muss das Aggregat nicht herumgetragen werden, es gibt keine losen Kabel und keinen losen Zuwasserschlauch, sondern lediglich den Sprüh-(Druck-) Schlauch, durch den während des Betriebs an der Sprühpistole druckgesteuert auch die Pumpe ein- und ausgeschaltet wird.
Der Sprühschlauch mit Sprühpistole wird im Bedarfsfall mit dem dafür vorgesehenen Anschluss (Abb. s.o.) an Stb Seite am Süllrand am hinteren Ende der Windschutzscheibe verbunden und steht damit auf dem ganzen Deck (und damit z.B. auf dem Vorschiff zur Anker-Reinigung) auch dann zur Verfügung, wenn alle Luken und Fenster geschlossen sind.
Werden Schäden an Deck (es ist kein Teakdeck und hat daher auch keine Beschichtung oder Imprägnierung, Flexiteek empfiehlt den Einsatz eines Hochdruckreinigers sogar ausdrücklich) oder Deckshaus durch zu hohen Druck befürchtet, wird einfach der Druck (an der Sprühdüse) reduziert oder die Düse in größerem Abstand geführt.
Aufgrund des hohen Drucks wird kein Schrubber und kein Reinigungsmittel benötigt und damit aus unserer Sicht kein unzulässiger Schadstoff-Eintrag ins Wasser erzeugt. Die beschriebene Installation genügt somit auch noch ökologischen Anforderungen.