Docking Kamera - Blau ist kein Zustand: redde dagen

Docking Kamera

Die grundsätzliche Anforderung gilt auch hier: alle Manöver sollen allein durchgeführt werden können. Das erfordert für den Rudergänger auch eine Sicht nach vorne beim Anlegen mit dem Steven voraus – eine häufige Variante in den Ostseehäfen. Der Abstand zwischen Steven und Steg sollte erkennbar sein.

Zu diesem Zweck wurde eine Kamera installiert. Das Kamerabild soll dazu auf dem MFD Axiom+ dargestellt werden und es sollen einschlägige Datenschutzaspekte gemäß DSGVO berücksichtigt sein.

Um das Kamerabild auf dem Display darstellen zu können, müssen die Kameradaten ins Display gelangen und dabei technische Vorgaben von Raymarine eingehalten werden, die nur schwer mit üblichen Sicherheitsstandards (z.B. ONVIF ohne Passwort-Erfordernis, DHCP off) von IP Kameras in Einklang zu bringen sind.

Es konnten nur zwei Kameras überhaupt identifiziert werden, die diesen Vorgaben genügen: eine von Raymarine und die andere (hier installierte) von IRIS, die in einem Edelstahlgehäuse untergebracht ist. IP Kameras liefern die erfassten Daten digital ins Netzwerk, von wo aus sie auf das Display gelangen. Die Verkabelung erfolgt mit üblichen CAT6 Netzwerkkabeln, die über entsprechende Adapter an den Raynet Hub angeschlossen werden. Die Spannungsversorgung kann über PoE (Power over Ethernet) oder separat erfolgen.

Der Anschluss an das Raymarine MFD erfordert, dass bei der Kamera DHCP deaktiviert ist (damit das MFD die IP Adresse für die Kamera vergeben kann, da der DHCP-Server im Axiom MFD integriert ist.) und dass die üblicherweise für IP Anschlüsse vorgesehene Username/Passwort Abfrage deaktiviert ist. Dann verbindet sich die Kamera beim Einschalten automatisch mit dem MFD über das Netzwerk.

Die Kamera soll aus Datenschutzgründen nicht mehr als den notwendigen Bereich erfassen (z.B. keine Nachbarschiffe) und ist somit im horizontalen Erfassungsbereich fixiert beschränkt durch die Brennweite von 3.6 mm und das sich daraus ergebende Horizontal Field of View (HFOV) von 80°.

Die Kamera ist am Mast in der Höhe zwischen Dampferlicht und unterer Saling mit Blick nach vorn montiert. Vertikal ist die Kamera so ausgerichtet, dass das Deck vom Mastfuß bis ca 3 m vor dem Steven erfasst wird. Aus Datenschutzgründen soll die Kamera keine für Überwachungskameras übliche pan tilt and zoom function (PTZ) haben, ist also im Erfassungsbild nicht veränderbar.

Der Rudergänger kann somit im aktivierten Zustand der Kamera auf dem MFD den Bereich vor dem Steven (s.o.) sehen und bei seinem Anlegemanöver berücksichtigen.

Nähere Ausführungen zu den Datenschutzaspekten finden sich hier.